Google Adsense Trickserei

In Cyb’s Blog bin ich über eine interessante Trickserei bzgl. der Google Adsense Zielgruppenausrichtung gestolpert. Das Site Targeting bzw. die Zielgruppenausrichtung hift Google, wichtige Abschnitte von Texten und HTML-Content auf einer Website auszuwählen, so dass die Werbung zielgerichteter an den Mann/ die Frau gebracht werden kann.

Damit das funktioniert, müssen die folgenden HTML-Tags den hervorzuhebenden Text umschliessen:
<!-- google_ad_section_start -->
Hier steht der für Adsense interessante Text.
<!-- google_ad_section_end -->

Es können aber auch Abschnitte angegeben werden, die ignoriert werden sollen, dazu muss dem Start-Tag der Befehl (weight=ignore) hinzugefügt werden.

Die Einführung eines solchen Tags ist grundsätzlich zu befürworten, können so doch viele Problemseiten, deren Adsense Werbung bislang nur ungenau oder gar nicht das Thema der Seite getroffen haben, auf das richtige Thema getrimmt werden. Durch das Tag können unwichtige Bereiche wie das Navigationsmenue, Seitenfooter oder andere Werbeflächen effektiv ausgeblendet werden – der Google Robot frisst nur noch die Bereiche, die ihn interessieren sollen. Schöne Sache, der Kunde freut sich ob der höheren Werbe-Einnahme, der Besucher erfährt weniger werbetechnische Irritationen und Google freut sich mit den beiden, denn sie lassen die Kasse lauter klingeln.

Wo einem so viel Schönes wird beschert, das ist schon einen tieferen Blick wert. Zum Beispiel einen Blick in den Quellcode von Seiten, die es nicht ganz so genau mit den Google TOS (Terms of Service) nehmen. Mit allen möglichen Tricks wird hier versucht die Conversionsraten oder den Klickpreis nach oben zu treiben. Zum Leidwesen der Werbetreibenden. Zum Vorteil, aber auch zum Nachteil für Google. Google Adsense ist bemüht qualitativ höherwertige Werbung anzubieten, ein Missbrauch bringt zwar im ersten Schritt höhere Einnahmen, langfristig aber auch ne Menge Ärger mit den Kunden ein. Um das zu Verhindern bedarf es einer regelmässigen Kontrolle. Und das erfordert Maschinen und Man-Power – und kostet folglich wieder Geld.

Es gibt und wird immer Versuche geben diese Kontrollen zu unterlaufen. Die Gegenseite ist kreativ, jedes neues Feature wird gleich auf Schwachstellen ausgelotet. Im Falle der Adsense Zielgruppenausrichtung sieht das dann z.B. so aus, dass man austestet welche Komponenten ausgewertet werden, obwohl sie normalerweise nicht sichtbar sind. Als erstes dürften da Kommentare ausprobiert werden, doch diese werden vom Adsense Algorithmus ignoriert. Als nächstes probiert man das noscript-Tag – und Bingo. Der Spider holt sich die Seite und zeigt Werbung passend zum Tag-Bereich an, obwohl im normalen Browser weit und breit kein Wort zur Werbung sichtbar sein muss. Ob das im Sinne von Google Adsense ist wage ich mal zu bezweifeln.

Wir sind hier natürlich noch nicht am Ende der Geschichte angelangt, das ganze geht sicher noch viel einfacher mit Hilfe von CSS und Hidden Layern. Es muss auch nicht unbedingt auffallen. Wie wäre es z.B. mit einer Seite, die über die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder die Krankenzusatzversicherung (KZV) schreibt, aber versteckt Werbung für die Private Krankenversicherung (PKV) macht? Bei derartig hohen Keywort-Preisdifferenzen zwischen GKV, PKV und KZV kann das schon einen netten Unterschied im Portemonnaie ausmachen. Höherwertige Keywort-Kombinationen wie zum Beispiel Private Krankenversicherung und auch Private Krankenversicherung Vergleich kosten bei Google Adwords locker so an die 5-10 Euro, die KV-Zusatzbegriffe nur ein Bruchteil davon. Das ist sicher nicht die feine englische Art, aber macht deutlich wie dort draussen an Google Adsense herumoptimiert wird. Zudem, man muss nicht unbedingt derart versteckte Techniken wie noscript oder CSS bemühen, manch kreativer Kopf soll auch schon mit Frames und IFrames zu ähnlich guten Ergebnissen gekommen sein.

Alles in Allem ist Google Adsense eine geniale Sache um eine Website zu monetarisieren. Aber bitte schön auf die saubere Art und Weise. Alles andere ist bei genauerem Hinsehen nämlich kein Kavaliersdelikt, sondern Betrug am Kunden und grenzt machmal fast an Klickbetrug.

6 Gedanken zu „Google Adsense Trickserei“

  1. Du hast vollkommen recht: Dies ist eigentlich Klickbetrug (und ziemlich ausgefeilter dazu)! Ich wußte bis jetzt gar nichts von diesem Tag…

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  2. Das wußte ich auch gar nicht das das so möglich ist… allerdings ist es für ein kleinen selbstständigen auch kaum möglich einen entsprechenden Fluss an Kunden über google mit Adwords zu generieren… denn es ist wirklich nicht machbar.. für „kleinunternehmer“ Klickpreise von 5 € bis 15€uro in den SPitzenzeiten zu bezahlen… alle die mit den Tricks arbeiten sollten wissen das Sie wirklich jedem Schaden… und den kleinen Mann trifft es doch am häufigsten… es kann doch gar nicht sein.. man investiert den letzten 1000er für google Werbung und so ein „Klickbetrüger“ zockt einen das geld mit Adsense wieder ab… Also kann ich es nur unterstützen… Adsense … ist ne super Sache für jede Seite.. aber bitte FAIR PLAY… es kann auch den kleinen Unternehmer treffen…

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  3. oft sind die adsense anzeigen wirklich nicht prima. allerdings habe ich insbesondere für „kleinunternehmer“ festgestellt, dass es sich nur lohnt, wenn man die adwords nur auf die google suchergebisse ausrichtet und das such- und contentnetzwerk ausschaltet. wie dem auch sein, dem bewussten betrügen müsste ein riegel vorgeschoben werden, nur wie?

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  4. AdWords ist das Pay Per Click Programm mit den meisten Besuchern, andere wie das MSN AdCenter bringen es bei vielen Keywords kaum auf nennenswerte Besucherzahlen.

    Also müssten Sie …

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