Drüben bei Perun entdecke ich gerade wieder eine meiner Lieblingsfragen: Sind Suchmaschinenoptimierer böse? Ich habe zum gemeinen Suchmaschinenoptimierer vor einiger schon etwas gebloggt und freue mich, dass endlich jemand mit gutem Ruf und sauberer Weste diese Frage aufgreift und umfassend beantwortet. Der Artikel ist sehr lesens- und empfehlenswert, wer aber keine Zeit zum Lesen übrig hat, dem verrate ich hier schon mal, was die bei Perun gegebene Antwort ist: nein, jain und ja.
Auf gut Deutsch: Es gibt weiße, graue und schwarze Suchmaschinenoptimierer (SEOs)! Bleibt eigentlich nur noch eine Frage offen, woran erkenne ich die Farbe meines SEOs ;-)
„woran erkenne ich die Farbe meines SEOs“? Am Hut! :-)
Ich bin einiger Ausführlichkeit darauf eingegangen aber etliche Blogger übersehen solche Artikel gerne und setzen weiterhin SEO mit Spam gleich.
… alter Hut mit trendy Namensgebung – habe schon diverse Artikel zum Thema „Woran erkenne ich einen „guten“ SEO“ oder „Was ist seröse Suchmaschinenoptimierung“ etc geschrieben, daher keine Lust auf den „ja, jain, nein Artikel“ … ;-)
Ich glaube für die meisten Entscheidungsträger ist die Wahl aus absoluter Unkenntnis der SEO-Materie eine Mischung aus Bauchentscheidung und „russisch Roulette“ – die Liaison von BMW und Netbooster zeigt die Unwissenheit/Entscheidungsunfähigkeit der Verantwortlichen (besonders in größeren Firmen) ziemlich deutlich.
Mit auch nur geringen Kenntnissen der deutschen SEO-Szene hätte BMW sicher keinen Anbieter „auserwählt“, der bereits von Google seit 2004 offiziel gesperrt und für Doorwaypages bekannt war/ist.
Im Falle vom BMW-Rausschmiss hat sich die Sache für BMW gelohnt, trotz unsauberer Methoden. Ein Jahr lang locker Traffic abkassieren für 5 Tage Verbannung, da ist die Rechnung aufgegangen. Automobile.de musste da etwas länger zittern, aber ist jetzt auch wieder drin. Aber wehe ein Kleiner hätte so etwas gewagt, der wäre bis zum Sankt Nimmerleinstag aus dem Index raus.
„Aber wehe ein Kleiner hätte so etwas gewagt, der wäre bis zum Sankt Nimmerleinstag aus dem Index raus.“
Google steht da wohl in vielen Fällen einfach vor dem Problem, das bei größeren Unternehmen (bei BMW trifft das zwar nicht zu aber was solls…) welche von Google ihren traffic bekommen gleich mal eine ganze Reihe an Arbeitsplätzen auf dem Spiel stehen, da es in solchen Unternehmen viele „unschuldige“ gibt welche mit der Sache eigentlich gar nichts zu tun haben…
Bei den meisten 1 Mann Internetklitschen ist SEO Spam halt doch eher Chefsache und somit der kolaterallschaden deutlich geringer…
So erscheint es mir im Moment zu mindestens logisch (aber das muss noch nix heißen, ich sollte jetzt besser pennen gehen ;) )
wie man schwarz von weiss unterscheidet? es hilft nur selbst (als kunde) zumindest halbwegs mündig zu sein und dann die quartzlampe auf den dienstleister… aber dazu gibt´s schon genug infos im web.
erinnert sich noch wer an co…den großen elektronikanbieter damals? ;) da gab es auch massig spam… zurückgeführt auf eprof – und die waren es (meiner kenntnis nach) gar nicht. oftmals können imho auch die seo´s nicht so wirklich was dafür.
wie viele auftraggeber verpflichten mehrere seo´s die nichts voneinander wissen?
im zweifel würde ich als faustregel empfehlen: beer good, seo bad. :D
grüße
jörg
Erstaunlich, dass dieser Artikel wieder mal aktuell ist. Es wird mit ziemlicher Regelmässigkeit darüber geschriben, was gute und was böse SEOs ausmacht.
Wie man diese leicht unterscheiden kann?
Einfach mal ein Offert einholen und die Arbeitsschritte auflisten lassen. Dann sollte es nicht allzuschwer sein, die Guten von den Bösen zu unterscheiden.
Letztlich geht es nur darum, ob und wie lange ein Unternehmen ‚damit‘ durchkommt. BMW’s Auszeit war deshalb so kurz, weil Google es sich nicht leisten kann, auf navigatorische queries die falsche Antwort (.com statt .de) zu liefern. Jedes andere Grossunternehmen kann genauso unbeschadet, bzw. sogar mit Gewinn unter dem Strich, von Google & Co. unerwünschte Optimierungsmethoden anwenden.
Pragmatisches SEO ist nicht unbedingt ’schlecht per se‘, solange es funktioniert und ein backup plan existiert (was bei BMW versäumt wurde, und das ist die eigentliche Blamage für den SEO). Der SEO der den ‚Pfusch‘ implementiert hat, ist genausowenig angreifbar wie ein Strafverteidiger oder Steuerberater. Im besten Interesse des Mandanten zu handeln ist Ehrensache für Berater, die üblicherweise nicht für ihr ethisches Empfinden bezahlt werden, sondern für Erfolge. Geehrt sei der SEO, der solche Aufträge ablehnt. Aber wer — wenn er dazu in der Lage ist — tut das wirklich? Ich habe es mehrfach getan, aber in einer wirtschaftlichen Flaute würde ich mich nicht wirklich auf meine Ethik verlassen wollen.
Der BMW-Fall und der dazugehörige Medienrummel ist in Wahrheit kontraproduktiv, er schadet seriösen SEOs und auch Google selbst. Welcher Mandant sieht den Unterschied zwischen seiner download-cheap-ringtones site und bmw.de? Der Unternehmer bzw. Marketingchef sagt sich doch „wenn die nach fünf Tagen wieder drin waren, kann es für mich doch auch kein sooo grosses Risiko bedeuten, gelle?“. Matt’s Reaktion auf Philipp’s outing post hat m.E. ein falsches Signal gesendet, und seine Kampagne kontakariert. Seriöses SEO-Consulting im Mittelstand zu verkaufen ist dadurch zumindestens nicht leichter geworden.
Zurück zu ‚gut und böse‘ … böse ist nur der SEO der seine Mandanten nicht eindringlich genug auf die Risiken seiner — mehr oder weniger kurzfristig — erfolgreicher Methoden hinweist. Und — leider — ist das oft Usus, nicht nur in heiss umkämpften Märkten, wo blackhat Taktiken nicht immer zu vermeiden sind. In der nahen Zukunft werden, dank verbesserter spam filter und dem SEO-Werkzeug spam report, viele Mittelständler den gewohnten Google traffic schlagartig vermissen, ohne zu wissen warum. Das ist eine böse Falle. Für viele Unternehmen ist es sogar existenzgefährdend. Was für BMW geht, kann kleineren Unternehmen wirklich schaden. Ehrlichkeit und umfassende Aufklärung des Mandanten zeichnet den ‚guten SEO‘ aus, nicht aber (Lippen-)bekenntnisse zu SE guidelines.