Linkhuren oder die Prostitution für PR

Wenn jemand vor vielen Jahren auf den gemeinen Website-Betreiber oder Firmenbesitzer zugegangen wäre und ihn um einen Link von seiner Website gebeten hätte, am liebsten von der Firmen-Homepage, dann hätte man ihn in den meisten Fällen schräg angesehen und für bekloppt erklärt. Typische Antworten zu der Zeit wären gewesen:

  • Warum sollte ich das tun?
  • Ich bin ein anständiger Webmaster.
  • Das können sie nicht bezahlen.
  • Sind wir nicht Konkurrenten?
  • Das verschandelt mir das Design.
  • Klingeltöne gehören ins Handy, nicht auf meine Homepage.

Einige Jahre vergingen und Google betrat das Parkett. Und mit Google kam der PageRank. Und mit dem PageRank kam der Link. Und mit dem Link kam der Linktausch. Und mit dem Linktausch kamen Linkkauf und Linkmiete und Linktauschsysteme und und und …

Links und PageRank avancierten zur neuen Währungseinheit der Google-Ära. Was heisst das auf Deutsch? Wir verkaufen unsere Webseiten für Links und PageRank, d.h. wir verkaufen uns für Geld. Ich nenne das Link-Prostitution. Sind wir moderne Linkhuren? Hat Google mit dem PageRank und seinen Link-Algorithmen das Web verbogen? Schon möglich, denn das hier sind die Antworten von heute auf die Fragen von gestern:

  • Kann ich noch ein bissel mehr für sie tun?
  • Ich bin ein armer Webmaster.
  • Das kostet nur 100 Euro, natürlich im Monat.
  • Wir müssen zusamenhalten.
  • Design ist nicht alles :)
  • Klingeltöne find ich gut. Ich nehme das Siemens-Handy.

4 Gedanken zu „Linkhuren oder die Prostitution für PR“

  1. Naja, richtig muss es heißen mit Google verstärkte sich das ganze, oder kam erst so richtig in Fahrt und als dann auch noch Amazon das Partnerprogramm erfand …

    Zu Fireball, Lycos und Yahoo Zeiten gingen auch schon einige Links über den Tisch, allerdings war es da noch nix mit Klingeltönen. :-)

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  2. Na damals ging es beim Linktausch noch nicht um PR.
    Da gab es andere Kriterien.
    1. Besucherzahlen
    2. Design – Content
    3. Website Thema

    Also so war das bei mir damals dann muss ich zu meiner Schande gestehen. Hab ich auch jeden PR3-4 Link genommen. Nun sage ich mir wieder sch**** auf PR und schau lieber wo kommt der Link hin, Besucherzahlen, Thema.

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  3. Da ist aus meiner Sicht die Bergspitze noch nicht erreicht und wird vermutlich mit dem Wegfall des angezeigten PR enden.

    Sicher dauert das aber noch einige Zeit, aber anders lässt sich der Wucher ja nicht stoppen.

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  4. So gut wie jeder der seine Seite im Web veröffentlicht möchte auch gern bei Google gefunden werden. Man ist also gezwungen dieses Spiel auch mitzuspielen.

    Fraglich bleibt ob man diese Macht von Google überhaupt gutheissen kann. Bei kommerziellen Seiten bedeutet ein Platz auf der zweiten Seite eigentlich schon das Aus…

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