Die Verteidigung von Markenrechten gehörte für die Deutsche Telekom schon immer zu den Lieblingsbeschäftigungen. Im Streit um Farben und Buchstaben hat man manchen Prozess geführt und mal gewonnen und mal verloren. Einige Aktionen gingen bis ins Groteske und haben in der Öffentlichkeit für Kopfschütteln und wenig Sympathien gesorgt.
Manchmal verliert man im Farb- und Markenrausch die Bodenhaftung und sieht schwarz. So geschehen beim Umgang mit dem Unternehmen „GoYellow“ und seiner Nähe zu den „Gelben Seiten“. Nach 2-jähriger Prüfung durch das Deutsche Patent- und Markenamt wurde das Farbenspiel um die Marke „Gelbe Seiten“ und „Yellow Pages“ nun mit der Löschung aus dem Markenregister beendet. Ein schwerer Dämpfer für die Telekom und ihre Anwälte, da bricht gerade ein wesentlicher Teil des Geschäftmodells zusammen ;-)
Apropos GoYellow. Die haben sich im weiteren noch gegen „Yello Strom“ zu verteidigen, nachdem ein Prozess wegen Verwechlsungsgefahr in erster Instanz verloren ging. Eigentlich saudumm sich gegenseitig zu bekriegen, anstatt die Chance für eine Gemeinschaftsaktion zu nutzen und sich gegenseitig zu bewerben.
Also, die Gelben Seiten sind frei. Haut rein: Go Yello(w)!
[via Streuverluste: Wollen Sie Gelbe Seiten oder Yellow Pages heißen]
Solange es um ein paar Farben und Logos geht ist die Welt ja in Ordnung. Was Monople anrichten können oder wie gut die Zerschlagung der selben für die Menschen ist… weiß jeder.
Es geht ja hier weder um Monopole, die es zu „zerschlagen“ gilt, noch um die Telekom, vielmehr werden die Gelben Seiten von kleinen mittelständischen Unternehmen in Zusammenarbeit mit DeTeMedien herausgegeben. Branchenbücher gibt es viele, die Gelben Seiten sind nur historisch gewachsen der Mercedes unter diesen. Von Monopol also keine Rede. Wettbewerb ist immer gut und belebt die Branche. Der Auftritt von goyellow ist allerdings mehr als peinlich, der rennt jemand, der offensichtlich zu viel Kohle hat, rum und verbrennt die mit niveaulosen Testimonials wie Paris Hilton. Diese Kohle könnte er in ein gutes Produkt stecken oder einem gemeinnützigen Projekt zur Verfügung stellen, da hätte die Welt mehr von…
Aber mit einem Kunstwort wie „Yello“ den Pflock für das englische „Yellow“ branchenübergreifend einschlagen zu wollen finde ich auch etwas dreist. Am Ende kommt „Prince“ aus der Versenkung und belangt jeden der „Purple“ benutzt wegen Verwechslungsgefahr mit seinem Hit „Purple Rain“.
Mit einiger Genugtuung nehme ich die Nachricht mit etwas Verspätung wahr. Auch meine Suchmaschine für machinery und engineering http://www.aristaios.com wurde von den DETE Medien vor dem Landgericht Hamburg verklagt.
Das damalige Urteil des Gerichts ist damit wohl reif für den Papierkorb.
Ich wurde nämlich ebenfalls verpflichtet, den Begriff „gelbe Seiten“ bzw. „Yellow-pages“ nicht mehr zu verwenden.
Wer zuletzt lacht, lacht bekanntermassen am besten.
Mit freundlichen Grüssen auch an die DeTe Medien …
Michael Rabe