Google so gut wie am Ende

Wer hätte das gedacht? Google ist in Deutschland so gut wie am Ende. Vorbei mit den ewigen Steigerungen. Keine zehn Prozent mehr bis zum Endanschlag. In Deutschland nutzen gut 90% Google . Zu dieser Erkenntnis kommt Wolfgang Sander-Beuermann in seinem Beitrag Marktanteil Google über 90%.

Auf den ersten Blick hat Google einen Anteil am Suchvolumen von „nur“ 86.3%. Doch wenn man die Google-Klone AOL, T-Online und Freenet hinzurechnet steigt der Anteil auf stolze 90,3%. Das ist schon beängstigend. Was mich am meisten wundert und erschreckt, wieso konnte es einer „ausländischen“ Suchmaschine gelingen den deutschen Markt so zu dominieren. In anderen Ländern sieht die Lage noch lange nicht so rosig aus. In den USA ist Google bei rund 45% ins Stocken geraten und in China gibt es neben dem Zensur-Stress auch erhebliche Schwierigkeiten mit der bösen Baidu-Konkurrenz.

Warum ist das bei uns so anders? Es heisst doch immer: „Deutsche Sprache, schwere Sprache“. Wieso konnte bei uns niemand den Heimvorteil nutzen. Sind wir Deutschen einfach zu blöd oder zu bequem oder nicht nationalbewusst genug?

26 Gedanken zu „Google so gut wie am Ende“

  1. Ich sehe es so: Wenn einer schlechtere Ergebnisse – und das müssen nur sehr gering schlechtere sein – liefert, ist er raus. Ich suche und ich will finden!

    hinzu kommt noch, das mich Werbung ein wenig annervt. Wenn ich also die Möglichkeit habe, eine Suchmaschine zu nutzen, die mich nicht mit Popups etc. belästigt, dann nutze ich diese! Und wenn sie dann auch noch die besten Ergebnisse liefert dann ist das toll!

    Antworten
  2. Die Deutschen sind mit langsamen Leitungen, alten Rechnern und verstaubten Browsern unterwegs. Google ist die einzige Seite, die da läuft ;-)

    Spaß beiseite: Eventuell liegt das an der massiven Berichterstattung, die subjektiv sehr Google-lastig ist

    Antworten
  3. Die anderen Anbieter haben es selbst nach diesem langen Siegeszug von Google nicht kapiert, dass ich beim Suchen meinen Bildschirm nicht mit Werbebannern, Flas-Spielchen & Co. zugepflastert haben möchte.
    Wenn ich etwas suche, dann muss es schnell gehen. Ladezeiten für die Suchseite (also noch nicht für die Ergebnisseite sondern für die Suchmaske), die größer als 1s sind sind untragbar.

    Wenn das yahoo msn & Co. nicht kapiert tut es mir für sie auch nicht Leid.

    Antworten
  4. ich schätze es liegt einfach an der klaren fokussierung auf die suche. yahoo und msn stammen eher aus den portalen und verzeichnissen. auf sowas stehen deutsche nicht. wir wollen suchen, finden und weitersurfen.

    die portale sind für die amis doch auch zeitungsersatz. vielleicht lesen wir einfach noch zu viel offline, dass wir uns für portale interessieren. wenn wir zu yahoo, msn oder google gehen dann NUR zum suchen. bei den amis ist es eher andersherum denke ich. die sind schon auf msn spaces oder yahoo unterwegs und suchen dann auch da rum.

    Antworten
  5. Yahoo und MSN knallen mir den Bildschirm mit Flash-Filmchen voll, bei Yahoo liefert mir mein Browser zudem eine ActiveX-Sicherheitswarnung. Das muss ich mir nicht antun.

    Antworten
  6. Ich glaube, wenn Google eine deutsche Firma wäre, dann hätte sie diesen Erfolg in D nicht haben können. Wir hätten es denen einfach nicht gegönnt. So viel Erfolg kann es nur in USA geben, wenn Deutsche einen solchen Erfolg haben, sind sie in Deutschland per Definitionem „evil“.

    Für mich persönlich gibt es zwei Gründe, Google zu benutzen: 1.) Als Website-Betreiber muss ich den Marktführer natürlich auch kennen, um selbst Kunden auf meine Seite zu lotsen (also sozusagen aus der SEO Perspektive). 2.) Wie „Dennis sagt“ sagt, sind die Suchergebnisse bei der Konkurrenz oft minimal schlechter, was mich dann sofort wieder zu Google treibt.

    Antworten
  7. Man kann googlen (mit Google) ohne zu ahnen, dass es da sonst noch etwas außer Suche gibt …

    Wenn man etwas bei Google nicht findet (bis auf Video) gibt es keine Suchmaschine, die in der Regel dann doch zum Ergebnis führt – das wäre für mich ein Punkt an dem es sich lohnt umzusteigen – mal klappts da, mal da oder auf spezialisierten Sites.

    Nicht nur in China, auch in Russland liegt Google (nach Xandex und Rambler) nur so um 20 % Anteil auf Platz 3., während bei unserem Nachbarn Polen Google inzwischen knapp auf 80 % liegt und den ehemaligen nationalen Champion Onet.pl auf Platz 2 (mit sage und schreibe noch 9,2 %) verdrängt hat.

    Antworten
  8. Man möge bitte nicht falsch verstehen, aber die Deutschen sind so etwas wie eine Führernation (ersatzweise Kaiser). Wir laufen gerne einem Großen hinterher. Hinzukommt, man hier zu Lande nicht wirklich experimentiertfreudig ist. Da nimmt man das, was man kennt, wenns denn funktioniert.

    Antworten
  9. Genau. Ich benutze Google. Dass die Ursache dafür in meinem typisch deutschen Untertanendenken liegt, habe ich gerade erst von Ihnen gelernt. Vielen Dank dafür.

    Antworten
  10. >> Sind wir Deutschen einfach zu blöd oder zu bequem oder nicht nationalbewusst genug?

    Nein, sind sie sicher nicht. Es liegt ganz allein an der deutschen Wirtschaftsordnung. Während der amerikanische Kapitalismus von Risikobereitschaft geprägt ist, wollen die Deutschen immer Sicherheit und setzen sturr auf Zahlen. In Deutschland findet man z. B. kaum einen Venture Capitalist, der bereit ist, für ein wirklich hervorragendes Projekt mehr als eine Million Euro auszugeben.

    Antworten
  11. Früher habe ich nicht beim Marktführer aber auch nur bei einem gesucht, der zufälliger Weise auch nicht google hieß. Heute heißt die eine und einzige eben Google und als Google-Ergebnisse eine zeitlang so unter aller Sau waren, dass es sich lohnte andere Suchmaschinen zu testen, habe ich das auch getan. Googles Ergebnisse wurden wieder besser und die meisten anderen Suchmaschinen verwendeten Google im Hintergrund.

    Sorry aber warum sollte ich eine andere Suchmaschine nehmen, wenn ich am Ende doch google-search habe.

    Die Marke ist weitgehend egal. Ich hänge nicht an Google. Ich hänge an meiner Bequemlichkeit. Ich denke den meisten geht es wie mir. Wenn es keinen besonderen Grund zum Wechsel gibt, bleibt es wie es ist. Übrigens durch Voreinstellungen im IE lande ich bei vertippern regelmäßig auch bei MSN. Da der IE aber kaum noch zum Einsatz kommt, ist das irrelevant für die Statistik. Zu Blöd.

    Antworten
  12. Im Internet muss alles hübsch einfach und übersichtlich sein, damit es funktioniert. Dem Umstand, dass Google damals keine Designer hatte, ist es, so sagt man, zu verdanken, dass man den ersten Google-Entwurf sehr zügig und nahezu roh ins Internet gestellt hat. Daraus ergab sich scheinbar ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. ;-)

    Mangels überfrachtetem Design und Spielereien und wegen des Verzichts auf nervtreibende Werbespielchen, kam jeder sofort mit Google klar: „Klasse, die Sache funktioniert, also nutze ich sie.“

    Anschließend war es wohl der Geschwindigkeit zu verdanken, mit der sich Google weiterentwickelte, dass man die Marktanteile stetig ausbauen konnte, mit freundlicher Unterstützung der Medien…

    Wer mit so viel Macht im Rennen bleibt, ohne zu stagnieren, dem ist nur schwer etwas entgegenzusetzen. Welcher Deutsche wird da noch ein Risiko eingehen? Kann man die Google-Power denn wirklich noch (s)toppen? Mal sehen, wie MSN sich entwickeln wird…

    Antworten
  13. Interessante Frage. Auch wenn das „Prophet im eigenen Lande..“-Syndrom existiert, glaube ich nicht, dass es etwas mit der Nationalität zu tun hat

    Leider komme ich auch auf keine mögliche Antwort. Die schlanke Seite könnte ein Argument sein. Viele User stellen sich Google im Browser als Startseite ein.

    Antworten
  14. Altavista, Fireball, Yahoo, etc. waren früher zu überladen. Mit dem Modem hatte man bei Google schon die Ergebnisse, da waren andere Seiten noch nicht einmal fertig aufgebaut.
    Die zweite prägende Phase kam dann mit der häufigen Nutzung von google.com/linux.

    Yahoo (Search) wäre inzwischen wieder eine Alternative, aber google tippt sich schneller als search.yahoo.de. ask.com kann ich nicht leiden, weil man seine URL nicht beim Spider anmelden kann.

    Antworten
  15. Ich glaube das ist kein Deutsches problem sondern eher eine europaeische problem. Das einizige was eir in Europa rausgebracht haben ist diese Quaero, eine SUchmaschine die schon bald sterben will.

    Antworten
  16. ZITAT
    „Yahoo und MSN knallen mir den Bildschirm mit Flash-Filmchen voll, bei Yahoo liefert mir mein Browser zudem eine ActiveX-Sicherheitswarnung. Das muss ich mir nicht antun.“ZITAT Ende

    Dem stimme ich voll zu, was int. mich die neusten Geschichten aus Entenhausen, ich will suchen und finden.

    Zudem, hat google ähnlich wie Ebay in Deutschland eine wunderbare Marketingabeilung, die sehr gute Arbeit leistet (ist ihr Geld wert).

    Antworten
  17. Mal eine Frage… welche Alternative zu Google gibt es denn. Soll man statt googlen vielleicht jahooen oder msnsen, fireballen oder aollen…

    Es ist einfach niemand sonst da, der die Masse an Suchergebnissen im Index hat. Und die Qualität der Treffer läßt sich über die Qualität der Suchanfrage beeinflussen. Auch suchen will gelernt sein.

    Google erbringt auch irgendwo eine Leistung – wäre alles so schlecht, würde die Suchmaschine sich wohl kaum der Beliebtheit erfreuen. Sicher muß man alles auch im Zusammenhang mit Geld sehen, aber als Suchmaschinenbetreiber Geld zu verdienen ist nicht verboten. Die gleiche Chance haben alle anderen Anbieter auch.

    Antworten
  18. Ich würde mir darüber mal keine Sorgen machen:
    Auch wenn 90% der Suchmaschinenbenutzer Google benutzen, bleiben es doch immer noch nur 10% der Computerbesitzer, die überhaupt eine Suchmaschine benutzen. Die restlichen 90% sind einfach viel zu blöd für sowas oder bekommen es grad mal hin, „teen porno“ einzugeben und für das anschließende „trojaner entfernen“ reicht es dann schon nicht mehr. Dafür werden dann wieder Foren aufgesucht wo man gefälligst die Gnade, dort in 2 Minuten seine dumme Frage gepostet zu haben mit Sofortlösungen auf dem silbernen Tablett vergütet haben möchte.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar