Seit Wochen dümpelt das größte von Menschen erschaffene Verzeichnis DMOZ vor sich hin. Seit Wochen sind keine Neuanmeldungen mehr möglich. Selbst dem DMOZ-Blog fällt dazu nichts mehr ein. Überall große Ratlosigkeit. Viele Spekulationen über das Ende des Verzeichnis sind in Umlauf und mit jedem Tag den es länger dauert sinkt auch die Hoffnung auf eine Wiederbelebung.
Es kann doch nicht sein, dass AOL das Kult-Verzeichnis wie eine heiße Kartoffel fallen läßt? Oder vielleicht doch? Immerhin kostet das Prestige-Objekt nur Zeit und Geld und bringt nichts ein. Auch der Ruf des Katalogs ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Klüngelwirtschaft und Korruptionsvorwürfe gegen Editoren, die mitunter sehr anspruchsvollen Aufnahmezeiten, die qualitative Schwankungsbreite bei der Aufnahme neuer Seiten, die insgesamt zu geringe Web-Abdeckung – all diese Dinge führen letztendlich zu Überlegungen, ob der DMOZ-Katalog überhaupt noch zeitgemäß ist.
Diese Verwirrung nutzt jetzt Matthias RentaSeo Süß aus und initiiert eine Art DMOZ Update Wettbewerb. Wer den richtigen Zeitpunkt der DMOZ-Anmeldung Neueröffnung errät, der gewinnt einen iPod Shuffle. Das wird ihm sicher einige Aufmerksamkeit bescheren :)
Und meine Meinung? Tja, eigentlich schade, eine ursprünglich gute Idee hat sich im Sand der Zeit verlaufen. Heute ticken die Uhren im Web im Web2.0-Takt, das DMOZ hat sich nicht angepasst und ist auf Web1.0 Stand stehen geblieben. DMOZ ist damit ein Dinosaurier, ein Blick auf das DMOZ Maskottchen verdeutlicht das. Und was aus den Dinosaurieren geworden ist, das wissen wir doch alle.
Wie sagte schon der alte Dakota Indianer:
„Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.“
Zuerst entdeckt bei gsyi Dmoz Wettbewerb: iPod Shuffle zu gewinnen
Mag das DMOZ wieder haben o.O :(, ich habe mit dem Bloggen angefangen und da ging es schon nicht! :(
phies
Tja, fürwahr ne dumme Situation. Ich würde gern meinen Bereich weiterhin pflegen. Im DMOZ-Editor-Forum heißt es, AOL wisse keinen Termin, wann es weitergeht. Allerdings würde das ODP auch weiterhin einen großen Stellenwert einnehmen. Nunja, sieht man ja.
Ich denke, Du hast recht, was die Web2.0-Kriterien angeht. Allerdings ist ein Verzeichnis nunmal ein Verzeichnis. Was willst Du da großartig webzwonulliges dranhängen? Ich glaube, es hängt vielmehr mit der chaotischen Organisation zusammen. 2004 wollte ich mal die Pressearbeit in die Hand nehmen. Was wurde? Nichts. Weil kein Input kam und keiner offizielle Infos hatte, was nun rausgegeben werden darf und was nicht. Da ging es glaube ich um den so-und-so-viel-tausendsten Eintrag, der sicher eine Meldung wert gewesen wäre. Aber wenn’se nich wollen….
@Daniel: (Bezgl. Web2.0) Ich hab’s bei mir schon im Blog mal geschrieben (der Trackback ist wohl im Spamfilter hängen geblieben) für mich sind die die Social Bookmarking Dienste das passende Gegenstück zu den alten Webkatalogen. Bei Delicious, Mister Wong unc co. werden von den Millionen Nutzern jeden Tag unglaublich viele gute Links unter passenden Keywords abgelegt, von denen die anderen Nutzer profitieren.
Man braucht somit kein Redaktionsteam, keine hunderttausend freiwilligen Editoren, nein, die Nutzer des Dienstes stellen die Inhalte alle selbst ein.
Das DMOZ ist definitiv nicht für Web 2.0 gedacht, andererseits erschließt es eine Menge „alter“ Websites für die Benutzer. So manche ältere Quelle wäre schlicht untergegangen, wenn nicht ein DMOZ-Eintrag die Site für SEs erschlossen hätte.
Wenn man sich das Verzeichnis genauer ansieht, wird man eine Menge Seiten entdecken, die keiner Web 2.0-Site einen Link wert wären, weil Sie zu speziell, zu statisch oder zu altbacken sind.
Ich hoffe das DMOZ bald wieder editierbar ist. Vielleicht findet sich für die eine oder andere Kategorie ja auch noch ein Editor, denn die langen Wartezeiten hängen auch damit zusammen, daß Themen unbesetzt sind und dann oft gar nicht bearbeitet werden.
Es wäre schade wenn das Webverzeichnis DMOZ den Bach runter gehen würde, denn es ist ja immer noch ein wichtiges Verzeichnis im Netz. Die Wartezeiten bei DMOZ sind in der Tat lange, nur wenn man sich genau an die Eintragsrichtlinien hält hat man auch gute Chancen, daß die Page dort aufgenommen wird.
ich finde es nur ziemlich doof, dass bei einem solch aufwändigen Projekt nicht mal eine vernünftige Tafel kommen kann, wenn sie keine Links mehr aufnehmen. Ich habe mich da echt ganz schön lang zum „Dep….“ gemacht, weil ich den Spruch: schauen Sie doch in den nächsten Tagen noch mal vorbei echt ernst genommen habe *schäm*. So ein Text wie: bis auf weitere geschlossen hätte mir echt geholfen…
Das Namensfeld ist für den Namen des Autors und nicht für Keywords gedacht. Ich lasse hier schon einiges durchgehen, nur jedesmal wenn ich Keywords durchschlüpfen lasse habe ich anschliessend das ganze im Dutzend am Ärmel. Ich knipse deshalb immer wieder mal Links ab.
Es funktioniert….
Was unterscheidet die Web-Versionen voneinander?
Ein Wortbild mag helfen.
Web 1.0 fällt mit der Tür ins Haus,
Web 2.0 rennt offene Türen ein und
Web 3.0 fehlt Schloß und Riegel.
@Hans
dann hoffe ich das wir in der 2. Stufe verharren.
@Daniel Rüd
dieser Aussagen stimme ich zu :)
Also soll mir doch keiner erzählen, dass DMOZ das nonplusultra ist. Jeder, der eine neue Webseite im Netz platzieren will, muss zu DMOZ. Oder nicht ??
Wahrscheinlich nicht. Wer dort als Editor „beschäftigt“ ist und das alles freiwillig tut, dem kann man einen gewissen Eigennutz nicht unterstellen. Was soll´s. Es gibt auch andere Möglichkeiten, seine Seite bekannt zu machen. Ich kenne bloß den Einfluss der G….. Directory nicht. Es ist wohl nicht mehr so, dass das Verzeichnis so einen hohen Stellenwert hat.