SEO Mortale

Vor Kurzem hat es mich von den Socken gehauen, als ich so ganz beiläufig ein paar Backlinks gecheckt habe. Was da draußen abgeht an schrägen Verlinkungstechniken, das geht auf keine Kuhhaut mehr. Und was für renommierte Namen dabei so auftauchen. Unglaublich, das rangiert schon unter SEO Mortale.

Unglaublich vor allem, weil der Schaden, der dadurch angerichtet werden kann, enorm ist. Wenn man Glück hat, dann werden nur die Links von Google ignoriert, wenn man Pech hat, wie vor einiger Zeit BMW, dann fliegt dem Kunden die Präsenz um die Ohren respektive aus dem Index. Wie dünn das Eis ist, auf dem sich das SEO Mortale abspielt und wie schnell dabei etwas passieren kann, das sehen wir gerade an einem Beispiel im Abakus Forum. Wobei es mich schon wundert, dass die URL nicht rauszensiert wurde.

Ich möchte obigen Fall auch eher als grenzwertig ansehen. Die Idee mit Counterlinks Seiten zu pushen ist nicht neu und in diesem Fall relativ offen abgelaufen. Es gab in der Vergangenheit (und gibt es noch) schon härtere Fälle, da wurden die Links gleich unsichtbar in den noscript-Tag eingelagert.

Die Kreativität einiger Seos kennt keine Grenzen, alles was HTML, CSS und PHP an Möglichkeiten hergeben, wird auch irgendwo im Web umgesetzt. Solange man das auf eigene Gefahr macht, trifft es im Entdeckungsfall (den Richtigen) einen selber. Doch wenn Kundenseiten mit „visibility: hidden“ oder style „display:none“ oder class=“invisible“ – am besten noch in Verbindung mit einer Datei namens seo.css – ins Verderben geschickt werden, dann fragt man sich, warum die nicht gleich noch den Kommentar „Black Hat Technik“ mit in den Quelltext geschrieben haben.

SEO Mortale kann lange Zeit gut gehen, muss es aber nicht. Ein Verplapperer vom Mediadonis im SEO-Podcast, eine unscheinbare Bloggerfrage im Matt Cutts Blog, eine falsche URL im Abakusforum – und schon ist es passiert. Ganz zu schweigen von der beständigen Gefahr des Verpetzens über den Google Spam-Report. Also Seos, geht in euch und räumt die Leichen weg, vielleicht sind es ja nur längst vergessene Altlasten, die besser von euch selbst umweltverträglich entsorgt werden, bevor es Google euch besorgt.