Robert Basic hat mit seinem Beitrag zur Macht der Blogger mal wieder eine schöne Diskusson losgetreten. Freut mich, denn das Blog an und für sich ist eine von vielen unterschätzte informationstechnologische Waffe. Vielen Personen mögen Robert’s Aussagen zu weit gehen, aber erstens muss man immer ein wenig überreissen, wenn man die Leser mitreissen möchte und zweitens steht und fällt die Argumentation mit der Bereitschaft der Blogger, sich für andere einzusetzen.
Sollte sich die Blogosphäre zu einem altruistischen Metawesen erheben, dann könnte es niemand mehr stoppen. Insbesondere wenn dieses Metawesen die Verbindung von Macht und SEO begriffen hätte. Denn dann würde die Blogosphäre die Macht über Google und Co. übernehmen, ein bisschen so wie es jetzt schon das Wikipedia im Kleinen tut. Kaum eine Suchanfrage, die nicht in irgendeiner Form von der Blogosphäre beeinflusst würde. Aktionen wie die mittlerweile leider funktionsuntüchtige miserable failure Google Bombe machen deutlich, wie punktgenau die Angriffe auf’s Etablishment laufen könnten. Zumindest wenn man sich denn einig wäre. Und das ist leider auch der große Schwachpunkt an der Sache.
Der Mensch ist einfach zu faul, zu bequem, zu dumm, zu bestechlich und zu egoistisch, als dass er sich permanent für die gute Sache engagieren wollte. So nach dem Motto, die Idee gefällt mir, aber lass das mal die anderen machen. Meine Sympathien haben die, aber mehr möchte ich nicht beitragen. Ich mach mir doch nicht die Finger schmutzig. Und eines ist auch klar, die Blogosphäre müßte nicht am Computer enden. Solidarität läßt sich auch ins reale Leben übertragen.
Ein kleiner Kaufboykott, ein autofreies Wochenende, ein Aufruf und Aufmarsch zur Demo, Spenden und Solidarität für die Armen oder politische Einflussnahme zwecks Durchsetzung oder Absetzung von Politikern, vieles wäre möglich. Dummerweise gibt es aber auch genau so viele Meinungen wie es Blogger gibt, insofern dürfte es mit der Social Power in vielen Belangen nicht weit her sein. Ganz nebenbei werden auch immer wieder einzelne Köpfe sich aus der Masse hervortun wollen und sich zum Führer wählen lassen wollen.
Also bleibt am Ende vielleicht doch nur die Ohnmacht der Blogosphäre. Obwohl sie die Macht hätte, wenn sie denn wollte und könnte wie sie möchte ;-)
Tja so ist das leider nun mal – viele Köpfe, viele (unterschiedliche) Gedanken. Aber wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt, und vielleicht gibt es ja Licht am Ende des Tunnels. Schön wäre es ja…
Ohne Miesmache zu betreiben, ich denke diese macht hat die Menschheit, sie aus mehr als zwei Personen besteht. Um sich gemeinsam für gute oder gegen schlechtes zu Verbünden, bracht es weder Medien, noch Blogs noch irgendwas. Kommunikation, also Blogs können soetwas natürlich verschnellern, verinfachen, ja vielleicht auch lostreten.
Dennoch würde ich da nicht von der Macht der Blogs reden, sondern vielelicht eher von einem ganz neuen Verständnis von Medien und dem Platz des Bürgers darin. Ich denke, das Blogger, weil sie sich in die Öffentlichkeit wagen, Meinung beziehen, mag die auch oft genug vollig unbegründet sein, dadurch wird der Blogger mündiger, was Medien und Politik betrifft. Da sehe ich das riesen Potential. Ich widerspreche dir und Robert keinesfalls, aber ich würde etwas anders aktzentuieren.
weiß nicht ob robert ansichten zu weit gehen. vielleicht ist auch das gegenteil der fall. war vieles noch vor einiger zeit nicht wirklich überrissen?