Hätte ich nicht so viel an den Ohren, mein Linkgeiz Artikel wäre schon längst fällig gewesen. Beim Lesen des Beitrags Schluss mit dem Linkgeiz! wurde mir das wieder schmerzhaft in Erinnerung gerufen. Dann wird es mir klar, der Linkgeiz ist da!
Vor vielen Jahren, als es Google noch nicht gab, war der Umgang mit Links noch ein anderer. Da machten sich viele Webseiten Besitzer höchstens Sorgen, ob sie mit einem Link nicht auch ein paar Besucher verlieren könnten. Der Link als Empfehlung, Wegweiser und Hilfe für den Besucher war hingegen noch völlig intakt. Doch dann kam Google, im seinem Schlepptau der PageRank und linke Algorithmen – und kaum waren ein paar Jahre vergangen, da hatte sich das Web mitsamt seiner Links verbogen.
PageRank wurde zur Währung, Linkkauf zur Waffe und Linkgeiz zur Mode. Die Bereitschaft der Webmaster sich zu „linken“ nahm rapide ab bzw zu, je nachdem wie man den Sinn des Wortes „linken“ verstehen möchte. Allerorten steht jetzt „Geiz ist Geil!“ auf den Seiten – und Linkgeiz ist noch viel geiler. Was Tentatives Verlinken bedeutet, das müssen die meisten Webmaster in Wikipedia nachblättern, den Begriff Link-Altruismus haben sie in ihrem Leben noch nicht mal gehört, geschweige denn gelebt.
Schleichend schreitet dieser Prozess der Verarmung voran. Es herrscht eine regelrechte Linkverarmung im Lande. Angefangen bei den Verlagen und Presse-Größen, die zwar lauthals Zeter und Mordio schreien ob der Wettbewerbsverzerrung durch die bösen SEOs, aber im gleichen Atemzug im Dutzend Links einkaufen und zum Größen SEO-Wettkampf um Google News und Index aufrüsten.
Wo Armut herrscht, da ist auch die Seuche nicht fern. Und so hat auch die Linkverseuchung schon ihre Opfer gefunden. Mit nofollow kastrierte Links werden zum Skalpieren des PageRanks und zum Aushungern der Konkurrenten verwendet, wo einstmals prall gefüllte Blogrolls Freunde verlinkten, haben jetzt Sponsored Links deren Platz eingenommen. Und wenn jetzt am Ende selbst integerste Seiten sich lieber für YouPorn prostituieren – also den Banner einbauen und den verdienten Link dort entfernen – ja dann wird eines klar, der Linkgeiz ist da!
Update: Noch ein Nachtrag. Habe doch tatsächlich die Abhandlung von Frank zum Thema Linkgeiz und Altruismus übersehen. Manchmal bekommt man nix mit, trotz 1000 Feeds im Reader – oder gerade deshalb ;-)
Die gleiche Meinung, wie hier schreibst, vertrete ich auch. Aber wenn ich jemanden sage oder wo schreibe, das Google Evil ist, dann kommt meist nie mehr als ein lachen bei rum. Google hat das Web dahingegend verändert, das alle nur noch auf den PR achten und somit nicht mehr verlinken oder halt nur noch mit NoFollow.
hmm…
also ich selbst geize nicht mit Links, für mich ist ein Link das, als was es mal gedacht war:
Die Internetentsprechung einer Quellenangabe bzw. eines Verweises, wie man dies aus dem Printbereich kennt. Deswegen setze ich gerne und viel Links, zu Freunden, zu Interessantem und vor allem auch in Beiträgen ergänzend.
Links sind bei mir grundsätzlich nur „dofollow“, alles andere hätte meiner Meinung nach nur wenig Sinn (abgesehen von einigen Ausnahmen, bei denen man expliziet nicht mit Webseiten in Verbindung gebracht werden will).
Trotzdem ist es sehr schade, was durch google und die „SEOs“ teilweise mit dem Web geschieht. Ich hoffe hier, dass zukünftig der Content wieder in den Vordergrund rückt, egal ob privater Kleinschreiberling oder professioneller Autor – denn das sollte im Web doch das wichtige sein.
Die Entwicklung ist längst schon wieder gegenläufig. Der Öffinger Freidenker hat die Diskussion auf eine Bemerkung von Fefe hin begonnen und sie hat Folgen. Bei mir zum Beispiel gibt es eine Kategorie Aufgelesen in der ich als das sammle was mir gefallen hat oder was meine Aufmerksamkeit erregt.
Aber es muss Inhalt haben. Denn Links nur um der Links willen, haben ja zu der aktuellen Situation des Linkgeizes geführt. Es ist dieser ständige SEO-Gedanke der sich seuchenartig ausgebreitet hat.
Da werden thematische Blogparaden oder ebensolche Blogkarneval mit Linkhurerei gleichgesetzt, ebenso wie Stöckchen. Man kann natürlich auf der einen Seite sagen die Blogs werden erwachsen, aber ich finde das spielerische Element das oft den Reiz ausmacht geht verloren.
Die Links werden wiederkommen. Normale Blogs haben bei Googles PageRank gegenüber den SEOs keine Chance, also ist es egal wie sie sich verhalten. Unehrlich wurde das Spiel nicht durch Google sondern durch die Betrüger.
Übrigens die größte Linkschleuder und SEO Institution ist ausgerechnet die INSM, die sich eben auch da völlig neoliberal und verantwortungslos zeigt.
Ja schlag doch mal Tentatives Verlinken in Wikipedia nach! Verfass doch mal nen Artikel in Wikipedia damit die „bösen, dummen“ Webmaster das nachlesen können. Als SEO kannst du doch eigentlich froh sein, das Link-Altruismus noch keiner gehört hat geschweige denn wirklich macht. Denn schließlich besteht doch angeblich der größte Teil der SEO-Arbeit ( im Bereich Offpage-Optimierung) doch daraus Seiten zu finden die den Kunden Verlinken.
Ganz davon abgesehen gibt es sowas wie social bookmarks, die eigentlich eine sehr gute Verlinkung darstellen, da hier User das verlinken, was SIE für wichtig/richtig halten. Das Beste: Mann braucht dafür noch nicht mal eine Webseite.
…wenn es um die Verteilung des internen Linkjuices auf der eigenen Website geht, dass ist das „nofollow“-Prinzip in Zusammenhang mit dem Thema Pagerank Sculpting eine Sache, die man nutzen kann. Betreibt man einen Blog und verlinkt dort nach außen, dann sollte man auf „nofollow“ meiner Meinung nach auf jeden Fall verzichten und so dem Thema „Linkgeiz“ einen Riegel vorschieben. Gleiches gilt im Übrigen auch für Kommentare.
Wenn die Kommentare und darin enthaltene Links oder die des Autor nicht gefallen, kann man sie nachträglich ja immer noch editieren. Das macht aber eben Arbeit. Mir scheint es oft so, als wollten viele Leute (SEOs) mit möglichst wenig Arbeit ganz schnell ganz Großes erreichen. Das haut aber nicht hin.
Das Online-Business folgt schon lange den Gesetzen der „Old Economy“. Und auch da gilt schon seit mindesten 500 Jahren, dass man nur mit harten Arbeit und Ausdauer auf lange Sicht erfolgreich sein kann. Warum sollte das im Jahr 2008 anders sein?
Genau solche Entwicklungen haben wir doch alle kommen sehen, als nofollow eingeführt wurde. War klar, dass einige ihre kaputte Mentalität aus dem Offline-Leben ins Netz transportieren, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Es wäre doch wirklich interessant zu sehen was passieren würde, wenn das unseelige „nofollow“ von Google mit Nichtbeachtung bestraft werden würde. Meiner Meinung nach hat das „nofollow“ den Linkgeiz erst richtig angeheizt. Jeder Feld Wald und Wiesen Blogger der in den SEPRS nicht existent ist setzt „nofollow“ ein, damit sein doller Pagerank nicht versaut wird. Andererseits sinds genau die, die in Blogs und Foren spammen wie der Teufel um Ihren PR nach oben zu kriegen.
In meinem Blog kann jeder seinen Link haben, wenn der Content des Kommentars in Ordnung ist. Warum auch nicht?
Bei meinen Projekten verlinke ich wo es Sinn macht. Ob ich dadurch PR einbüsse ist mir herzlich gleichgültig.
Verlinke und Du wirst verlinkt werden. Auch ohne idiotische Linkstauschprogramme und ähnlichen Quatsch.
Es ist schon teilweise erschreckend, welchen Einfluss Google hat. Google gibt die Spielregeln vor und dem „Armen Websitebetreiber“ bleibt nur die Möglichket „friss Vogel oder stirb“. Beispiel Webkataloge: Noch vor wenigen Monaten waren Webkataloge der absolute Hit. Viele Betreiber haben durch gezielte Werbung gutes Geld verdient. Und dann hat Google quasi über Nacht fast alle Webkataloge durch Liebesentzug (Pagerankentzug) abgestraft. Ein gutes Beispiel ist der redaktionell gepflegte Webkatalog retort.de. Der hatte glaube ich mal PR6. Und nun? „PR unranked“. Finde ich echt schade – aber c´est la vie.
Linkgeiz ist sicherlich da. Ob das immer so schlimm ist, ist eine ganz andere Frage. Wenn nicht jedes Wort mit mehr oder weniger unsinnigen Links hinterlegt wird – ist das meiner Meinung nach sogar begrüßenswert. Muss man wirklich bei jedem kleinen Verweis zu einem Buch gleich einen Link zu Amazon setzen – oder reicht nicht auch die ISBN?
Wenn aber hilfreiche Links mit dem Gedanken eigenen Links mehr PR vererben zu wollen, verweigert werden – so ist das tendenziell die falsche Richtung.
Die inflationäre Verwendung von Links ist sicher nicht das Gelbe vom Ei, insbesondere weil das Ganze auch für den Nutzer/Leser ungemein nervig sein kann und häufig vom eigentlichen Inhalt ablenkt, z.B. Begriffserklärungen via Link zu Wikipedia.
Andererseits betrifft der „Linkgeiz“ und die Verwendung von nofollow ja meist die für den Nutzer sinnvollen Links, und nicht die, die man sich schenken könnte.
Genau da sind wir bei einem generellen SEO Problem, der Bot wird zur goldenen Kuh, die eigentlichen Besucher sind nur „Traffic“, Usability und Design sind egal, Hauptsache Ranking und PR stimmen. Die Folge sind oft Seiten auf den ersten Plätzen die kein Mensch braucht und deren Nutzwert sehr gering bis kaum vorhanden ist. Es wird viel von Unique Content geredet, schön und gut, aber auch Schrott kann einzigartig sein.
In der Theorie ist Content King, in der Praxis sind wir davon leider in vielen Fällen weiter entfernt als je zuvor.
Nunja, Linkgeiz ist nicht nur ein Thema das mit nofollow aufgetreten ist. Viele kleine Agenturen die sich mit dem Thema Seo Ihre Brötchen verdienen haben Ihren Teil dazu getan! Auf nur eine meiner PR3 Domains hab ich 4 Anfrage im letzten vierteljahr bzgl. „Linktausch“ erhalten. Wenn man sich das Angebot für einen Backlink dann mal angesehen hat lief es einem kalt den Rücken runter. Alles von Onlineagenturen initiiert, keine „normalen“ Webseiten die Tauschen wollten. Viele Webmaster werden einfach nur noch verarscht und von so vielen auf Backlinks angesprochen das diese sich selbstverständlich auch mal Gedanken machne warum das so ist. Und ein wenig eingelesen in das Thema will doch jeder nur noch Kohle machen und verschachert jeden Backlink für teures Geld.
Ich sehe das Problem, dass sich immer mehr Macht bei einigen wenigen großen Seiten konzentriert. Wikipedia ist z.B. so ein Massengrab für eingehende Links. Alle Welt linkt auf Wikipedia, aber Wikipedia gibt nichts davon zurück, sondern nährt sich fetter und fetter mit den Links. Daher gehe ich mittlerweile mit der Zeit und verlinke nur noch nofollow auf Wikipedia. Kleinere Websites hingegen kriegen einen normalen Link.
Generell bin ich gegen nofollow, aber andererseits muss man sagen, dass sich SEOs auf alles stürzen wo man einen richtigen Link abstauben kann und dies dann teilweise noch in so unverschämter Weise ausnutzen, bis diese Quelle unbrauchbar geworden ist (z.B. einzeilige Blog-Kommentare mit einem Keyword im Namen, immer dieselben Texte in Artikelverzeichnissen und solche Sachen). Daher ist nofollow auch ein bisschen das rettende Ufer um der SEO-Schar Herr zu werden. Gegen automatisierten Spam hilft nofollow allerdings recht wenig.
Grüße
Dirk
Das Interessante am Wen ist doch, dass man nur durch Links an neue Informationen kommt.
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, einen Backlink zu setzen wenn man selbst verlinkt wurde und das Ganze natürlich auch mit DoFollow
Interessant geschrieben, sehr gut recherchiert und vor allem soweit ich das beurteilen kann auch noch wahr. Und genau das ist das Problem, es handelt sich bei diesem Beitrag um kein Märchen. Grundsätzlich muss man jetzt anfangen umzudenken. Da ich leider nur hobby-seo bin wenn überhaupt, finde ich trotz allem „Nichtwissen“ den ursprünglichen Gedanken einer Vernetzung verraten und verkauft. Ein Nachrichtenkartell kauft sich den Weg frei. Der kleine Kreis „Macht der Medien“ eine parallelkomponente zum Berlusconi-konzept eröffnet sich mir. Sie dulden keine weitere Meinung und lassen keinen an ihrem Stuhl sägen. PR ist die uneingeschränkte Macht das Volk zu steuern, wer lesen kann der lese – aber bitte was wir schreiben. Grundgesetz, freie Meinungsäußerung – wenns jemand schafft seine eigenen Leser zu rekrutieren. Punktum: Wir behalten die Macht und kassieren das Geld, liegen fett am Strand und du arbeitest für uns. Danke und der letzte macht das Licht aus.
Also Linkgeiz und nofollow gibts bei mir nicht. Halte ich auch für völligen schwachsinn. Links sind von Natur aus da den Besucher zu weiteren Themenrelevanten Inhalten zu führen. Leider überlebt eine Webseite ganz ohne Google nicht…
Zum Thema Linkgeiz möchte ich auch kurz Stellung nehmen: Ich finde es sehr schade, dass mittlerweile fast alle Blogs “nofollow” verwenden. Man könnte es schon als „nofollow-Pest“ bezeichnen. Wenn jemand einen guten Kommentar schreibt, warum soll er dafür keinen Link bekommen? Schön, dass es noch Blogs wie diesen hier gibt, die fair sind. Ich wünsche noch viel Erfolg!
„(Link)geiz ist geil“!!
Da Informationen – auch externe – wichtig für den User sind, setzen wir bei einigen Projekten schon aus redaktioneller Sicht externe Links (natürlich dofollow). Und wenn verlinkter Content themenrelevant und hilfreich ist, warum sollte man demjenigen nicht auch Linkpower abgeben?! Irgendwann bekommt man sie vielleicht zurück.
Auch bei Blogs sehe ich die Verwendung von dofollow-Links in den Kommentaren bzw. für Pingbacks sinnvoll. Man sieht nicht nur, dass die Anzahl der Kommentare zunimmt, sondern auch wie Google die Seite u.U. besser rankt. Content ist nun mal King – und je mehr sich dafür interessieren, desto interessierter ist nunmal auch Google…
Ach ja, und danke für den PR3-Link :)
Wie bin ich wohl auf diesen Blog gestossen??
Richtig, anscheinend werdet Ihr doch für eure Großzügigkeit hier belohnt :-)
Schön zu sehen das es noch so gute Blogs wie diesen hier gibt.
Zumal die Weiterverlinkung der Links natürlich den Reiz erhöht einen guten Beitrag zu schreiben um so die Qualität und vor allem Aktualität eines Blogs zu erhalten!
Denn genau davon lebt doch eine Diskussion.
Wahrscheinlich eine ,,Win-Win“ Aktion für beide Seiten.
Jedenfalls danke,wünsche euch auch weiterhin viel Erfolg !!
mit dem setzen eines nofollow links verweist man doch auf eine Seite dem man selbst nicht vertraut .Oder warum sollte dieser follow Zusatz sonst da sein? Ganz nervig sind die Webmaster deren Seitenrank abgestuft wurde und den Grund natürlich im dofollow Tag vermuten und vor lauter Paranoia das gesamte Portal auf nofollow setzen.. ich denke das sind auch dieselben die merken dass diese Entscheidung nichts gebracht hat oder alles nur noch verschlimmert..dann werden diese Domains und Portale runtergefahren weil die Verständnis für die echte Suchmaschinenoptimierung nie vorhanden war…